Studentin Willa engagiert sich im Ehrenamt und leitet gleich mehrere Selbsthilfegruppen: Für andere da zu sein, bedeutet ihr alles - gleichzeitig gelingt es ihr nur so, ihr inneres Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Als Willa Elias im Gemeindezentrum bei der Rollstuhl-Basketballgruppe kennenlernt, fliegen zwischen ihnen die Funken. Mit ihm erscheint Willa alles einfach, doch was, wenn ihre Dunkelheit sein Licht verschluckt? Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr gerät Willas Kartenhaus ins Wanken - bis sie schließlich zu Mitteln greift, die nicht nur sie selbst verletzen ...
Quelle: Knaur Verlag
Justine Pust hat eine unheimlich schöne und stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen, in der ich mich wohlgefühlt und trotzdem den Ernst der Themen mit jeder Faser gespürt habe.
Willa ist eine so sensible, vorsichtige Person, deren Herz vor Großzügigkeit überschäumt. Doch ihre Handlungen sind geprägt von tief sitzenden Ängsten und Unsicherheiten. Es war eine Achterbahnfahrt mit Willas Gefühlen Schrittzuhalten und gleichzeitig war die Umsetzung so einfühlsam und berührend, dass mein Herz überquoll.
Mit jeder Begegnung zwischen Elias und ihr schmilzt nicht nur Willas Widerstand vor Gefühlen, sondern auch mein Herz. Denn Elias ist ein strahlender Sonnenschein, ein funkelnder Stern, voll mit Empathie und Freude. Die Dynamik wechselt von behutsam zu neckend, von temperamentvoll zu leidenschaftlich. Dabei machen die Dialoge Spaß, changieren in den schillerndsten Emotionen und finden immer den richtigen Ton in den bedeutenden Momenten.
Genau wie die Chemie zwischen Willa und Elias, habe ich den Rückhalt der Freundinnen, die fürsorglichen Arschtritte und die ernsten Gespräche geliebt. Eine Freundschaft, die mir Herzlichkeit, Hoffnung und Wärme geschenkt und mich in eine wohlige Umarmung gezogen hat.
Ich muss zugeben, dass der Schock-Moment dadurch bei mir ausblieb, weil ich die Geschichte schon in ihrer ersten Version kannte. Das mitfiebern und hoffen blieb aber dasselbe. Ich bin außerdem beeindruckt wie viele Emotionen der Feinschliff noch bei mir hervor gekitzelt hat, sodass ich trotz des Vorwissens an einigen Stellen einen Kloß im Hals hatte.
Fazit: »Wo die Sterne uns sehen« ist die bisher beste, gefühlvollste und tiefgehendste Geschichte von Justine Pust. Mit ganz viel Verständnis und Sensibilität gibt sie Willa und Elias Raum sich ihrer eigenen Dunkelheit, dem Schmerz und der Schwere ihrer Emotionen bewusst zu werden, ohne dabei an Leichtigkeit und Atmosphäre zu verlieren.
Ebenfalls rezensiert von Mandys Bücherecke | Addicted 2 Books
Das Buch enthält eine Content Note!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 15. September geht es um: Das bringt mich auf die Palme!
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