Arin ist gerade clean geworden und steht vor den Scherben seines bisherigen Lebens. Sein schlechter Ruf in dem kleinen Städtchen Belmont Bay sorgt dafür, dass er keinen Job bekommt - bis er vom alten Bennett den Auftrag erhält, seinen Oldtimer wieder flottzumachen. Dabei trifft er auf Sophia, Bennetts Enkelin, die nach Belmont Bay zurückgekehrt ist, um für ihren Großvater da zu sein - zumindest ist das die offizielle Version. Aber Sophia scheint etwas zu verbergen. Eine Dunkelheit, die Arin nur zu gut kennt.
Trotz aller Warnungen, Arin solle sich von Sophia fernhalten, fliegen zwischen den beiden bald die Funken …
Quelle: Knaur Verlag
Belmont Bay ist meine Lieblingsnachbarschaft, voller Witz, Herzlichkeit und Charme. Schon in »With you I dream« bin ich dem Feeling verfallen. Ihr könnt die Bände ohne Probleme separat lesen, aber ich möchte trotzdem eine große Empfehlung für jede einzelne Geschichte aussprechen!
Nach Belmont Bay zurückzukehren und es gleichzeitig durch die Augen von Sophia neu kennenzulernen war schön und schmerzlich zugleich. So viele Erinnerungen hängen in Sophia nach, so viele verpasste Chancen, so viele alte Gefühle kleben sich an ihrem Inneren fest.
Trotzdem schafft sie es, niemanden zu Vorurteilen oder alten Groll zu hegen. Sie behandelt Arin respektvoll und gibt ihm eine Chance, obwohl er sich selbst kaum verzeihen kann. Ihre sanfte, warmherzige Art konnte mein Herz gleichzeitig erwärmen und zum Bluten bringen.
Durch die Perspektivwechsel habe ich die quälendsten Gedanken von Sophia und Arin durchlebt. Durch die Zeitsprünge in die Vergangenheit konnte ich so viele emotionale Momente und Fehlentscheidungen verstehen. Ihre Geschichte ging mir unter die Haut.
Die eingebundenen Themen wurden sanft und respektvoll aufgearbeitet, ohne sie zu beschönigen oder ihre Beziehung zu romantisieren. Arin weiß genauso sehr wie Sophia, dass sich die Vergangenheit nicht ändern lässt. Die Vorurteile mit denen sie zu kämpfen haben, die wenige Aufklärung über Krankheit und Sucht. Die Vergebung, die sie beide in sich selbst suchen und die doch so schwer zu finden ist.
Auf Seite 288 hatte mich Justine Pust dann schließlich. Nur drei Worte, eine so große Bedeutung, gesagt mit einer Endgültigkeit und unterlegt von einem Schmerz, der mich eiskalt erwischt hat. Fühlte ich mich anfangs kribbelig aufgrund all der verpassten Chancen, der Ungerechtigkeit mancher Lebenssituationen und der unterschwelligen Melancholie, ging ab diesem Punkt das Ziehen in meinem Inneren nicht mehr weg. Auch wenn viele Szenen, meinem Geschmack nach, einen Hang zur Dramatik hatten.
Es fühlte sich manchmal absurd an, wie wohl ich mich inzwischen in Belmont Bay fühlte und wie viel Schmerz ich doch gleichzeitig mit auszuhalten hatte. Aber für Arin und Sophia habe ich es gerne getan.
Fazit: »With you I heal« hat mir so vieles über Zerbrochenheit, zweite Chancen und Vorurteile gezeigt. Justine Pust hat einfühlsam und respektvoll die Themen Krankheit und Sucht aufgearbeitet. Ich habe in Sophia und Arin zwei Persönlichkeiten gefunden, die mein Herz erwärmt und gleichzeitig zerbrochen haben.
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