Gabriella reist Hals über Kopf aus ihrer Heimat Brasilien nach Deutschland. Gerade erst hat sie erfahren, wer ihr Vater ist und sich Undercover ein Praktikum in seiner Catering-Firma gesichert.
Verletzt und durcheinander begegnet sie im Flieger Anton, der nicht nur unverschämt gut aussieht, sondern mit seiner kalten Art ihre Gefühle durcheinander wirbelt.
Als er sich auf der neuen Arbeit auch noch als ihr Vorgesetzter entpuppt, sprühen die Funken zwischen den beiden. Doch Gabriella sucht nicht nach einem Abenteuer, sondern nach Antworten zu ihrem Vater ...
Gabriella und Anton
Ich mochte das Zusammenspiel von Anton und Gabriella. Dieses unterschwellige Knistern, die heimlichen Blicke, die kleinen Witze und sich langsam aufbauende Spannung. Gabriella hat die Gabe den Menschen nicht nur ein Lächeln zu entlocken, sondern sie gibt einem auch das Gefühl, ihr alles sagen zu können.
Ganz im Gegensatz zu Anton, der gegenüber der offenen und herzlichen Gabriella sofort dicht macht. Er ist schwer zu durchschauen und oft hatte ich das Gefühl, dass er sich gerne jemandem anvertrauen würde, aber im letzten Moment doch einen Rückzieher macht. Mit der Arbeit in der Küche, konnte ich einen ganz anderen Blick auf ihn werfen. Sein Verhalten wirkte sofort ruhiger, seine Worte nicht mehr so harsch und ganz langsam hat man die verletzliche Seite an Anton erkannt.
Was mir neben der Liebesgeschichte ebenfalls sehr gefallen hat, war die Freundschaft zwischen Gabriella, Karla und Joana. Es war locker, leicht und witzig, aber auch ernst und mit aufmunternden Worten versehen. Jede Unterhaltung zwischen den dreien fühlte sich wie eine herzliche Umarmung an. Umso schöner, dass die nächsten beiden Bände sich um die beiden drehen!
Einziger Makel …
… war für mich, dass es keinen gab. Denn rein äußerlich betrachtet sind die Menschen attraktiv, gut gebaut, hübsch, schön, sexy, heiß, makellos, perfekt.
Ich bin dafür, dass gerade in New Adult und Jugendbücher mehr äußerliche Makel vorkommen dürfen. Nicht jeder ist perfekt frisiert, geschminkt, niedlich oder hat einen Körper, der von den Göttern gemeißelt wurde. Können wir nicht auch unser Speckröllchen und Doppelkinne feiern und lieben? Kann nicht genau dieser Wert vermittelt werden? Das würde ich mir so sehr wünschen. Vor allem für das junge Mädchen in mir, das völlig falsche Vorstellungen all die Jahre bekommen hat.
Ansonsten ist diese Geschichte alles was ich mir wünschen kann und noch viel mehr. Ich war überrascht wie nah mir Gabriella mit ihrer Art ging. Denn sie vermittelt das Bild einer jungen und reifen Frau, die zwar Temperament besitzt und weiß, was sie will, aber trotzdem wohlüberlegt handelt. Ihr Lächeln lässt die Sonne in dein Herz und ihre ehrlichen Worte bringen dich mal zum Schmunzeln, mal zum Nachdenken. Sie ist so eine warmherzige und gütige Persönlichkeit, ohne sich selbst aus dem Blick zu verlieren.
Dabei strahlt sie eine Balance aus und ruht völlig in sich. Auch wenn ihre Gefühle auf eine harte Probe gestellt werden und Anton ihr Blut regelmäßig zum Kochen bringt, bewahrt sie ihre inneren Werte und weiß sich selbst zu schätzen.
Ich habe Gabriella als Mensch einfach so sehr gefühlt. Man merkt wie viel Liebe sie zu sich selbst besitzt und diese auch ausstrahlt. Eine so wichtige Botschaft, die sie uns allen mit auf den Weg gibt.
Foto: tiefseetaucher
Fazit: »Vielleicht jetzt« von Carolin Wahl ist eine Geschichte, die mich auf ganzer Linie überrascht hat. Sie ist warmherzig, voller Freundschaft, mit viel Gefühl und wichtigen Botschaften. Vor allem Gabriella, ihre Art und ihre Sicht auf die Welt ging mir unter die Haut und mitten ins Herz. Eine ganz große Empfehlung von mir!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 8. Dezember geht es um: Deine Lieblingsleseorte
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