Titel: I am Unicorn - Einhorn wider Willen
Autor/in: Dominik A. Meier
Cover: Nina Döllerer
Genre: Fantasy
Herausgeber: Independently published
ISBN: 978-1790147441
Preis: E-Book 2,99 €, Taschenbuch 14,99 €
Status: Werbung | Rezensionsexemplar
Drei Worte: Abgedreht, witzig, glitzernd

Ein Einhorn sein und die Kontrolle über sich verlieren? Das war sicher nicht Alissas größter Traum. Aber seit kurzem verwandelt sie sich nachts in ein Fabelwesen. Sie weiß weder wieso, noch was für einen Zweck es dienen soll. Einzig und allein ihre Freundin Sandra weiß, was wirklich aus Alissa geworden ist.
Auf der Suche nach Hinweisen begegnen die beiden nicht nur kuriosen Gestalten, sondern finden auch Verbündete. Und wer weiß, vielleicht ist Alissa in ihrem Schicksal nicht allein ...

Veröffentlicht am 08.03.2019 von Wortklecks

Dominik A. Meier - I am Unicorn - Einhorn wider Willen

Ein Einhornbuch. Eine Christin. Glitzer. Woah, ich war sofort verliebt und wollte dieses Buch haben!

Alissa ist eine sprunghafte Frau. Das betrifft ihr Leben, ihre Verwandlung und besonders ihre Gefühle. Wer sich auf sie einlässt erlebt eine Achterbahnfahrt der Extraklasse. Mal ist sie witzig und locker, dann wiederum anstrengend und nervig. Dass sie ein gutes Herz hat und loyal gegenüber ihren Lieben ist, macht sie sympathisch. Ich mag es, dass sie ehrlich ist und sagt was sie denkt und immer über die Stränge schlägt. *Lach*
Und auch ihre engsten Vertrauten -Sandra und Vincent- haben es mir angetan. Sie fühlten sich echt an, halfen Alissa in jeder Situation und waren immer für sie da. Wie zwei Einhorn-Sidekiks. Die beiden brachten nicht nur Witz in die Geschichte, sondern auch Stimmung in das ganze Buch.  

Aber nicht nur das hat mir gefallen. Die Abstrusität, dieses Anderssein und die Idee über Einhörner zu schreiben waren erfrischend! Es gab haarsträubende Ereignisse, irre Charaktere und aufwühlende Gespräche. Der Witz und die Ironie kamen also nicht zu kurz.  
Man könnte sagen, das ganze Buch ist übertrieben und mit ihm sind die Pferde durchgegangen. Haha. Ja, auch die Pferdewitze kommen in voller Breitseite und haben mich lachen lassen.

Kommen wir aber zu einer Sache, die mich wirklich gestört hat und für die ich nicht der Typ bin: Liebe auf den ersten Blick.
Alissas Sprunghaftigkeit trifft auch auf Männer zu. Die sonst so vorlaute Göre, ist plötzlich ganz klein und bekommt den Mund nicht auf, sobald sie auf einen heißen Kerl trifft. Kann sich aber im knappen Rock in der Disko reckeln und tanzen wie eine Wilde. Hm. Ich weiß ja nicht, wie das zusammen passt. Aber gut.
Im Verlauf gerät sie in Männersituationen, die sich abstrus anfühlten und für mich nicht glaubhaft waren.

Manche Zusammenhänge haben sich mir bis zum Ende nicht erschlossen. Zum Beispiel tauchten Personen auf, stellten wirklich kuriose Dinge an und verschwanden aus der Geschichte, um dann 100 Seiten dasselbe nochmal zu tun. Und ich saß da und dachte «What the fuck». Das war an sich schreiend komisch, aber wenn die Handlungen in keinem Zusammenhang stehen, dann frage ich mich: Wo ist da der Faden und was hat er mit der Geschichte zu tun? Hätte es einen Knall gegeben, eine Auflösung, irgendwas … aber so blieben diese Begegnungen einfach nur kurios.

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht. Aber ich empfand das Einhornsein als nicht ganz authentisch. Z.B. würde ich mehr stolpern, kaputt machen, gegen rennen, aufspießen etc. Aber dass ein zwei Meter Pferd sich normal durch das Haus bewegt, auf dem Sofa schläft und das Bett nicht zusammenbricht? Hm. Da hätte ich mir mehr anstoßen und anecken gewünscht und ein versetzen in diese riesige und schwere Gestalt.

Dominik Meier - I am Unicorn

Das Ende vom Lied war wirklich witzig, trotzdem fehlte mir ein Showdown. Ein Ende mit Paukenschlag. Zum Beispiel, wenn der Plan wirklich aufgegangen wäre. Der Höhepunkt fiel dadurch aus und es endete eher plätschernd, als «Woah, krass! Was für eine abgedrehte Geschichte!»

Dominik A. Meier hat einen tollen und fluffigen Schreibstil, der mich gut packen konnte. Einzig und allein die Tatsache, dass in seinen Sätzen oft «hatte» und «hätte» vorgekommen ist, empfand ich als stockend.
Ich finde es mutig von ihm, dass er kein Korrektorat und keinen Lektor für sein Buch genommen hat. Aber ich glaube, dass mit einem Lektor, der diese losen Fäden erkannt und mit ihm zusammen abgerundet hätte, die Geschichte um einiges besser und aufschlussreicher geworden wäre.

Fazit: »I am Unicorn - Einhorn wider Willen« punktet definitiv mit seiner abstrusen und komischen Geschichte. Sie konnte mir so manchen Lacher und Schmunzler entlocken und mich auf seine Weise neugierig machen. Dominik A. Meiers Schreibstil ist locker und unterhaltend, sein Einhorn eher temperamentvoll und gefühlsbetont. Leider fehlten mir Zusammenhänge, ein Höhepunkt und der Knall. Es ist eine unterhaltende Geschichte, die noch mehr hätte werden können und so ihr Potenzial verschenkt hat.

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