Thema: Monster-Aktion von Sandra Florean
Motto: Welches Monster bist du?
Aufgabe: Du bist eine Meerjungfrau bei einer Werbekampagne für Shampoo
Meerjungfrau: Wortklecks
Statist: Unbekannter starker Mann
Stativ: Doppelhertz
Hashtag: #welchesmonsterbistdu #dieseelenspringerin

Die Monster sind los! Überall finden sich momentan Geschichten von Menschen, die für einen Tag in die Seele eines Monsters gesprungen sind. Ich dachte: ha, sowas kann mir nicht passieren. Pustekuchen! Natürlich ist es mir passiert und das ausgerechnet in unserem Urlaub.
Was ich erlebt habe und wie es mir ergangen ist, wie ich mich gefühlt habe und was für Abenteuer auf mich gewartet haben … das berichte ich euch hautnah!
Habt ihr auch schon etwas von der Monsterwelle abbekommen? Oder jemanden gesehen, dem es ähnlich ergangen ist?

Veröffentlicht am 24.11.2018 von Wortklecks

Welches Monster bist du?

Habt ihr schon davon gehört?
Letzte Woche habe ich mir einen Traum erfüllt und eine Reise nach Ägypten gebucht! Ich verreise nicht oft, deswegen habe ich mich auf Sonne und Entspannung gefreut. Im Hotel angekommen, bestaunte ich mein tolles Zimmer und schmiss mich sogleich in einen Bikini, um den Strand unsicher zu machen. Ein paar nette Männerkörper konnte ich auch ausmachen. Mit einem Cocktail in der Hand, dem grandiosen Ausblick -auf Mann und Meer-, hatte ich es mir gemütlich gemacht. Ich musste kurz eingeschlummert sein, denn plötzlich zerrte etwas an mir.
»Hmhmpf«, grummelte ich und wedelte mit der Hand.
Erschrocken riss ich die Augen auf. Mein Mund füllte sich mit Wasser und ich gab gluckernde Geräusche von mir. Alles war dunkel. Panisch ruderte ich mit den Armen, auch wenn ich gar nicht wusste wohin ich sollte. Meine Beine strampelten unkontrolliert, bis mir auffiel, dass ich nur ein Bein bewegen konnte. Trotz der Dunkelheit konnte ich einen Körper ausmachen, der sich meilenweit von meinem unterschied. Eine lange, helle Flosse wirbelte Blasen auf und zwischen meinen Fingern waren Schwimmhäute. »Nein!« Ich war eine Meerjungfrau! So schnell ich konnte schlug ich die Flosse ins Wasser und schon bald kamen erste Lichtstrahlen durch die Decke aus Dunkelheit gebrochen. Als ich endlich wieder Luft atmen konnte, fiel mir ein Stein vom Herzen. Und ich in Ohnmacht.

«Seht mal, ist sie das?« «Schnell holt sie aus dem Wasser«,  rief jemand. Kurze Stille folgte, in der ich es immer noch nicht schaffte, meine Augen zu öffnen.
«Hat jemand ein Seil? Wir müssen sie rausziehen, vielleicht ist sie verletzt.»
Meine Hände wurden angehoben und festgebunden, mein Körper schleifte unsanft über Steine und Sand. «Autsch», murmelte ich. Im nächsten Moment lief kaltes Wasser über mein Gesicht und ich hustete.

«Augen auf», befahl mein Gegenüber. Ich tat ihm den gefallen. «Du bist spät dran.»
«Ohje», murmelte eine Stimme im Hintergrund. «Wir hätten doch einen Menschen nehmen sollen.»
«Auf keinen Fall», flüstert jemand zurück. «Unser Produkt ist für alle Frauen - auch für Monster. Wir grenzen niemanden aus, genau das werden die Fotos am Ende zeigen. Schönheit ist in uns allen.»

Um mich herum standen mehrere Männer, Kameras baumelten an ihren Hälsen, einer hatte ein Megaphon in der Hand. Mir wurde auf die Beine geholfen -jetzt hatte ich wieder welche- und in kurzen Sätzen meine Aufgabe erklärt. Anscheinend war ich nicht nur eine Meerjungfrau, sondern eine Meerjungfrau, die für ein Shampoo werben sollte! Eine kleine Frau eilte herbei, puderte meine Wangen, trug Lippenstift auf und schubste mich wieder Richtung Wasser. Sofort sollte ich die ersten Posen einnehmen. Obwohl ich in meinem Leben noch nie vor einer Kamera gestanden hatte, machte es mir schon nach kurzer Zeit unheimlichen Spaß.

Somit war ich für einen Tag das erste Monster, das für eine Werbekampagne gebucht wurde!

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