Suki und Yoona sind Zwillingsschwestern, die verschiedener nicht sein können. Während Yoona sich ihre Karriere als Influencerin aufbaut, kämpft Suki täglich mit Identitätsproblemen in ihrer deutschen Heimat. Erst eine Reise zu ihren Großeltern nach Seoul bringt die ersehnte Lösung. Endlich fällt sie nicht mehr auf, endlich kann sie sein, wer sie ist und wie sie ist.
Doch gerade, als Suki sich eingelebt hat, meldet sich ihre Schwester mit einer verzweifelten Bitte. Suki soll ihren Platz als Tiktok-Star einnehmen, um das Lügengebilde rund um ihr Talent als Sängerin nicht auffliegen zu lassen. Denn der gepostete Song, der gerade viral geht, stammt in Wahrheit von Suki. Will sie ihre neu gefundene Identität wirklich für ihre Schwester aufgeben? Und was ist mit Jin - diesem heißen Kerl aus der Koch-Show, in die Suki eingeladen wird? Verliebt er sich gerade in sie oder nur in die Rolle, die sie spielt?
Quelle: Novel Arc Verlag
Thea Hong schreibt tiefgreifend schön, in einem Stil, der eindrucksvoll ist, mit Themen, die Wunden graben, Botschaften, die nachklingen und Gedanken, die schmerzen. Eingepackt in eine liebenswerte Geschichte, die zuckrig, dramatisch und wundervoll unterhaltsam ist.
»Sei wie Bambus, weich und biegsam. Anpassungsfähig und leise. Nein. Ich präferiere, so zu sein wie deutscher Asphalt. Hart und kaputt.«
Sukis Charakter habe ich als intensiv und wütend wahrgenommen. Einerseits fühlt sie sich verloren, zwiegespalten und missverstanden. Andererseits verschließt sie sich, um all die Gefühle zu unterdrücken. Suki pulsierte wie eine offene Wunde, die sich bei jeder Berührung zusammenzieht und keinen Weg findet zu heilen. Ihre Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Verständnis hat die Autorin auf einfühlsame und authentische Weise abgebildet.
Die Atmosphäre bewegt sich zwischen Humor, koreanischem Essen, Selbstfindung und Identität. Dabei liest sich die Geschichte wie eine Fernsehshow, mit diesem typischen K-Pop Vibe, einer ordentlichen Portion Kitsch und Drama. Ich habe es geliebt mich mit Suki und Yoona auf diese abenteuerliche, chaotische und herzerwärmende Reise einzulassen. Zwar waren mir einige Stellen zu dramatisch und auch die Auflösung am Ende sehr spontan - aber die Stimmung des Buches und all die wichtigen Botschaften haben das wieder ausgeglichen.
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Ich kann niemals nachempfinden, was Suki durch Rassismus, Diskriminierung und Mikroaggressionen durchlitten hat. Wie groß der Zwiespalt zwischen zwei Kulturen sein kann und wie belastend es ist, sich nirgendwo komplett zugehörig zu fühlen. Aber Thea Hong hat es mir ermöglicht ganz nah bei ihr zu sein und einen Blick auf ihre Realität zu werfen. Meine Worte reichen nicht aus um zu beschreiben, wie sehr ich von Sukis Gefühlen und Gedanken berührt wurde.
Fazit: »Seoulicious - Fake Me, Real You« vereint Humor und Tiefgründigkeit. Thea Hong schreibt auf schmerzlich schöne und authentische Weise über Identitätsfindung, Zugehörigkeit und Gesellschaftskritik.
Tropes/Themen: Slow burn, Rivals-to-Lovers, He falls first, K-Pop Vibes, Koreanisches Essen, Own Voice
Das Buch enthält eine Content Note!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 30. März geht es um: Buddyreads, Leserunden oder alleine lesen?
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