Sylvie und Dan sind guter Dinge. Ihre Beziehung hält seit zehn Jahren, sie haben zwei wundervolle Töchter und mit ihren Jobs sind sie ebenfalls zufrieden. Kein Problem, wenn ein Gesundheitscheck ihnen bestätigt: noch 68 Jahre Ehe stehen ihnen bevor.
Das schaffen sie mit links. Was sind schon 68 Jahre, wenn man sich über alles liebt? Klingt doch plausibel, oder?
Oder nicht?
Plötzlich steht alles Kopf. Wie soll Sylvie ihre Ehe über all die Zeit aufrecht erhalten? Wie es nicht langweilig werden lassen? Was kann sie tun, damit ihre Beziehung nicht auseinanderbricht?
Es muss ein Plan her!
Gleich zu Anfang sei gesagt: Ich liebe die Romane von Sophie Kinsella! Ihren witzigen und spritzigen Schreibstil, ihre charmanten Geschichten, die mich immer zum Lachen und Weinen bringen. Ihre frechen Charaktere, die sie für die Leser zum Leben erweckt.
Auch dieses Buch musste sofort gekauft und gelesen werden!
Sophie Kinsella hat eine Art, dass man sich sofort willkommen in ihren Büchern fühlt. Sie nimmt einen an die Hand, spricht herzlich und offen und zieht dich hinein in die Geschichte. Ich habe drei Sätze gelesen und bin drin, habe schon ein Gefühl, wie es werden könnte und bin gespannt, was sie mir noch alles anvertraut. Doch ich merke bald: Dieses Buch ist anders.
Immer noch blitzen Witz und Humor hindurch, der Schreibstil ist mitreißend, die Geschichte durchdacht und spannend. Wir erleben allerlei Fettnäpfchen, Überraschungen, die daneben gehen, Irrungen und Wirrungen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.
Und trotzdem wirkt es ernster, nachdenklich und bringt mich dazu, über mein eigenes Leben zu grübeln.
Ich schaue meinen Freund an und frage mich: Noch 60 Jahre? Doppelt so lange, wie ich jetzt alt bin? Wird uns nicht langweilig? Öden wir uns irgendwann an? Kann man jemanden über eine solche Zeitspanne lieben?
Ich hatte das Gefühl, dass sich die Autorin sehr mit der Geschichte beschäftigt hat. Schließlich ist sie verheiratet, hat fünf Kinder, steht mitten im Leben. Irgendwann kommen einem solche Dinge in den Kopf. Wie lange ist eigentlich für den Rest meines Lebens?
Bevor ihr jetzt denkt: Oh Gott, bloß die Finger davon lassen: Nein, bitte nicht!
Gebt dem Buch eine Chance. Lasst euch einnehmen von dem herrlich charmanten Schreibstil, den herzensguten Charakteren und den Geheimnissen, die um diese Familie kreisen. Man bekommt den Eindruck vermittelt, dass man genau weiß, worum es in der ganzen Geschichte geht. Aber nein, nichts ist wie es scheint und hat mich ziemlich überrascht.
Im Mittelteil gab es eine kurze Phase, in der Sylvie mir auf die Nerven ging, weil sie auf Krampf versucht, alles anders zu machen, obwohl sie vorher glücklich war. Dadurch hatte ich das Gefühl mit ihr auf der Stelle zu treten und nicht weiter in der Handlung zu kommen. Zum Glück geht das schnell vorbei und das Ende ist grandios, ohne kitschig oder unwirklich zu sein.
Fazit: Trotz dem ernsteren Hintergrund habe ich mich gut unterhalten gefühlt!
Für alle Sophie Kinsella-Fans: Aufgepasst! »Muss es denn gleich für immer sein?« ist wirklich toll, aber beschäftigt sich viel intensiver mit einem ernsten Thema, als ihre vorigen Geschichten. Für mich war es keine leichte Sommerlektüre, die ich in einem Rutsch durchlesen konnte. Oft habe ich Pausen eingeschoben und über das nachgedacht, was die Autorin uns hier vermitteln wollte.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 8. Dezember geht es um: Deine Lieblingsleseorte
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