Jess ist zwar leidenschaftlicher Gamer, aber längst nicht so gut wie sein großer Bruder Jaxon. Als Jaxon verhaftet wird, schleust sich Jess an seiner Stelle bei einem Test für ein Videospiel mit neuartiger Technologie ein. Jess interessiert eigentlich nur das Preisgeld, das seine Familie dringend braucht. Doch schon bald stellen er und seine Mitspielerin Rumi fest, dass es bei diesem angeblichen Spiel um Gedankenkontrolle geht – und dass finstere Mächte an dem verborgenen Algorithmus interessiert sind. Und was noch schlimmer ist: Wenn Jess und Rumi den Algorithmus nicht finden, werden sie das Spiel nie wieder verlassen ...
Quelle: Fischer Verlag
Nina Scheweling vereint zwei Themen miteinander und stellt diese auf spannende Weise dar, liefert den eigenen Full Dive. Ich habe mich total mitreißen lassen, zwischen den Machenschaften verstrickt und die Gaming Atmosphäre aufgesaugt.
Als Leser*in gerät man von Anfang an in ein Netz aus Lügen, Machtmissbrauch, Gier und Ruchlosigkeit. Es werden Hinweise gesät, die Situation droht zu eskalieren und ebnet damit den Weg in ein berauschendes, wie gefahrvolles Abenteuer.
Die Spielwelt von Cal´Anthor, die Quests und die Geschichte haben mich sofort gecatched und ich habe mich in der Stimmung des Open World Rollenspiels verloren. Diesen Teil hautnah zu erleben hat unglaublich viel Spaß gemacht, weil sich alles so echt anfühlte. In dieser kurzen Zeit merkt man deutlich, wie Jess über sich hinauswächst, sich der Reise und seinen Ängsten stellt und diese überwindet. Mit jedem Tag verdichten sich die Ereignisse und laufen auf den großen Showdown zu.
Und hier liegt die Krux. Nina Scheweling hat ihren Protagonisten so unbedarft und ahnungslos geschrieben, dass ich der ganzen Handlung zehn Schritte voraus war. Es fehlte ein Spannungsbogen, die Überraschungen und Knalleffekte. Stattdessen wusste ich genau was passieren würde, habe die Rätsel sofort geknackt und musste warten bis Jess die ganzen Hinweise endlich wahrnimmt. Das hat für mich die Atmosphäre gebrochen. Das Ende war mir ebenfalls zu schwammig und sehr leicht gelöst.
Fazit: Insgesamt habe ich das Feeling des Games in »Full Dive« von Nina Scheweling total genossen. Leider scheiterte es für mich an den 5 Sternen an dem unbedarften Protagonisten und den fehlenden Überraschungen.
Ebenfalls rezensiert von Zeilenfluch
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 10. November geht es um: Liest du mit oder fernab vom Hype?
Du möchtest keine Beiträge und Rezensionen mehr verpassen? Mit einem Klick kannst du unseren Blog abonnieren.
Unseren Blogger_innensonntag Newsletter kannst du separat unter info@hertzklecks.de anfragen.