Tot sein ist richtig beschissen. Niemand weiß das besser als Ex-Rockstar und Ex-Lebender Cassidy Croaker.
Eben badet der Frontmann der Hardrock-Band Razor Scales noch im Jubel seiner Fans, kurz danach kommt er auf seiner eigenen Trauerfeier zu sich - unsichtbar für die Lebenden und ohne den heiß geliebten Star-Status. Wie das passieren konnte, versteht er selbst nicht. Doch er muss es dringend herausfinden, sonst drohen ihm Konsequenzen schlimmer als jedes gefloppte Album.
Umherirrende Seelen begleiten Cassidy auf seinem Weg zur Aufklärung seines Ablebens - und in seine düstere Vergangenheit vor dem Ruhm.
Quelle: Verlag ohneohren
Eine Geschichte, die sich mit Gewalt, Schuld, Tod und Trauer beschäftigt und dabei noch eine paranormale Sichtweise drüberlegt. Und einem Protagonisten der mit Verdrängung, dem Unterdrücken sämtlicher Gefühle und der langsamen Erkenntnis über das eigene Leben kämpft.
Melanie Vogltanz liefert in verschiedenen Sequenzen die Vergangenheit und Gegenwart und führt diese zu einem Gesamtbild zusammen, das schmerzt, voller Sehnsucht, Fehler, Abstürze und Wut steckt. Das alles unterlegt die Autorin mit einem derben Schreibstil und einer Atmosphäre, die mit Schweiß, Alkohol, Musik und Highs gefüllt ist.
Cassidy war für mich der Inbegriff eines Morally Grey Charakters. Sein Leben spiegelt sich in unendlichen Facetten wider - nicht nur die, des dauerbesoffenen, exzentrischen, abgefuckten Rockstars, den er nach Außen zeigt. Seine Handlungen und Sichtweisen waren nichts mit dem ich mich identifizieren würde und trotzdem hat mich seine Geschichte sehr eingenommen und verschiedenste Gefühle in mir ausgelöst.
Ich stand oft an Abgründen, balancierte auf Klippen und fiel in die tiefe Schlucht aus Einsamkeit, Dunkelheit und Verzweiflung. Die Handlung hat neben düsterem Humor auch viele weitere Thematiken, die unter die Haut bis zu den Nieren vordringen. Dabei wechselt Melanie Vogltanz zwischen spannungsvollen Szenen, benebelten Zuständen, Blackouts und schmerzvollen Rückblicken.
500 Seiten an Abstürzen, mystischen Begebenheiten und dem Klarwerden der eigenen Sterblichkeit. Und ich muss sagen, dass ich trotz des fluffigen Schreibstils einige Szenen als langgezogen empfand.
Fazit: »Backstage (Tote geben keine Zugabe)« von Melanie Vogltanz hat richtig harte Themen und einen genauso derben Schreibstil. Eine Geschichte, die mich sehr eingenommen hat!
Das Buch enthält eine Content Note!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 13. Oktober geht es um: Warum Vernetzung wichtig ist
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