Liz Lighty hatte immer das Gefühl, sie sei zu schwarz, zu arm, zu unbeholfen für die konservative, reiche Kleinstadt, in der sie aufwuchs. Ihr Traum ist es, diese queerfeindlichen und rassistische Umgebung nach ihrem Abschluss hinter sich zu lassen und an einem renommierten College Medizin zu studieren. Als sie das benötigte Stipendium nicht erhält, bleibt ihr nur eine letzte Chance: Sie muss den Wettbewerb ihrer Schule gewinnen und Abschlussballkönigin werden, um mithilfe des Preisgeldes doch noch auf das Pennington College gehen zu können. Doch das ist leichter gesagt als getan: Liz steht nicht nur im Rampenlicht der ganzen Schule und muss durch das Rennen um die Krone wieder Zeit mit ihrem ehemals besten Freund Jordan verbringen, auch ihre eigentliche Konkurrentin Mack verdreht ihr gehörig den Kopf.
Quelle: Arctis Verlag
Dieses Buch ist Liebe, Liebe, Liebe!
Leah Jonson schreibt feinfühlig, authentisch und mit sprühendem Wortwitz. Ich habe mich mitreißen lassen von dem einnehmenden Schreibstil und den charmanten Charakteren. Es gab nichts leichteres, als mich auf die Geschichte einzulassen, mich in die lebendig gezeichneten Figuren und die Situationskomik zu verlieben und die Leidenschaft, die Lizzy ausstrahlt, zu spüren.
Die Geschichte war wie eine Achterbahn. Am Anfang das leichte Kribbeln vor Aufregung, die Spannung im gesamten Körper. In der Mitte einige Auf und Abs, die für Leichtigkeit und Schmetterlinge im Bauch gesorgt haben. Im freien Fall sackte mir der Magen in die Kniekehlen, die Gefühle purzelten durcheinander, sorgte aber ebenso für Adrenalinschübe und flatternde Herzschläge. Bis sich Schreien und Lachen gleichermaßen Bahn brachen und ich mit einem Hochgefühl in die Ziellinie einfuhr.
Es mangelte nie an Szenen, in denen ich herzlich gelacht habe, die das Highschool-Leben und das Drama so authentisch wiedergegeben und die mir gleichzeitig ein so willkommenes Gefühl gegeben haben. Es geht aber auch sehr viel um zwischenmenschliche Beziehungen, um die Familie, Freundschaften, Druck, Wünsche und Träume.
Als schwarzes, queeres Mädchen hat Liz es in einer rassistischen Kleinstadt nicht leicht. Unter ihrem herzlichen, erfrischenden Wesen steckt nicht nur Stärke, sondern auch tiefsitzende Zweifel.
Mack ist mit sich im Reinen, humorvoll und besticht mit ihrer coolen Art. Zwischen Liz und Mack ist von Anfang an dieses Kinstern und Bauchkribbeln, das sofort auf mich überging. Es ist eine langsame Annäherung, mit kleinen Momenten, die einfach herzerwärmend süß und in genau dem richtigen Maß kitschig waren.
Dabei kommt Lizzy immer wieder an ihre Grenzen und wird von Sorgen und Ängsten herumgeschleudert. Die Vorurteile der anderen Menschen machen es ihr schwer sich selbstbewusst und offen zu geben und sich nicht verunsichern zu lassen. Trotzdem schafft sie es in ihrem eigenen Tempo zu wachsen und zu sich selbst zu finden.
Die Autorin geht aufgeschlossen, ehrlich und schmerzlich auf das Thema Homophobie und Rassismus ein. Sie zeichnet dabei keine 180 Grad Wende, sondern eine langsame Entwicklung die aus dem eigenen Inneren kommt und umso schöner mitzuverfolgen war. Und obwohl es diese schweren und nachdenklichen Thematiken gab, fühlte sich die Geschichte wie eine Wohlfühl-Oase für mich an.
Fazit: »Du solltest mich mit Krone sehen« von Leah Johnson ist eine erfrischend, charmante Geschichte mit wundervollen Botschaften, die mein Herz erwärmt hat und zu meinen absoluten Highlights zählt!
Ebenfalls rezensiert von Buchjuwelen | CorniHolmes
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 8. Dezember geht es um: Deine Lieblingsleseorte
Du möchtest keine Beiträge und Rezensionen mehr verpassen? Mit einem Klick kannst du unseren Blog abonnieren.
Unseren Blogger_innensonntag Newsletter kannst du separat unter info@hertzklecks.de anfragen.