Eine Schnapsidee?
Der Stargeiger Maddox Madness hat ein Sommercamp in den Hamptons gekauft und setzt alles daran dieses für Kinder zu eröffnen, die sich keine musikalische Ausbildung leisten können. Obwohl er wahrlich andere Probleme hat - schließlich soll er bald ein neues Album rausbringen - und sein Terminkalender bis oben hin voll ist, so stürzt er sich mit aller Vorfreude auf das Projekt.
Mit dabei ist Violet. Die Frau, die sich gerade selbst finden muss und die das Herz von Maddex höher schlagen lässt.
Veilchensturm ist eine Geschichte, die mich sehr berührt hat.
Nicht umsonst ist hier eine Triggerwarnung vorangestellt, denn es geht unter anderem um Themen wie Depression, Burnout, Sucht und Suizid. Themen, die wichtig sind und Teil unserer Gesellschaft, vor denen aber oft die Augen verschlossen werden. Ich finde die Autorin ist sehr einfühlsam darauf eingegangen und hat aufgezeigt, wie sehr Druck und Erfolg einen Menschen beeinflussen können. Dabei ging es nicht nur um die innerlichen Kämpfe, sondern ebenso um die äußerlichen Einflüsse. Personen, die einem nicht gut tun und durch ihr Handeln seelische Schmerzen und Narben hinterlassen. Auch Jahre später noch.
Maddox und Violet haben gezeigt, dass sie noch so sehr strahlen und in der Öffentlichkeit eine Maske aufsetzen können, die Narben vergehen nicht. Sie müssen nicht sichtbar sein und sitzen trotzdem tief. Sie haben gezeigt, dass Depressionen oder Burnout kein Halt vor einem bestimmten Alter macht, sondern auch junge Menschen treffen kann.
Schmerz und Freude
Die Handlung spielt hauptsächlich im Sommercamp in den Hamptons, doch auch so bekommen wir den Flair von Geld und Macht zu spüren. Maddox ist durch seine Karriere ständig in der Öffentlichkeit und obwohl er unnahbar scheint, so besitzt Violet die Fähigkeit durch seine lässige Fassade zu blicken und einen Blick auf den zerbrechlichen Maddox zu erhaschen.
Doch auch Violet versucht nach Außen hin taff und stark zu sein, obwohl sie kaum weiß, wie das Leben für sie weiter geht. Als die beiden aufeinander treffen war ich mir nicht sicher: kann das gut gehen? Können sie ihren Stolz überwinden und sich öffnen? Sind beide zu verletzt, um sich aufeinander einzulassen?
Für mich waren die Momente, ob glücklich oder traurig, unendlich kostbar. Denn sie haben gezeigt, dass kleine Gesten großes bewirken können und es auch zwischen all den Achterbahnfahrten einen Funken Glück geben kann.
Kim Leopold hat einen wahnsinnig schönen Schreibstil, der mich sehr mitgenommen hat. Ich bin auf dem schmalen Grad zwischen Schmerz, Wut, Freude, Spaß, Verlust und Liebe gewandelt und habe so manche Stimmungsschwankungen durchlitten. Sie ist in den richtigen Momenten zart gewesen, hat es aber ebenso geschafft die harte Realität mit einfließen zu lassen. Der Druck, der auf den beiden lastet, die Ungewissheit über die eigene Zukunft und der Wille, sich vor der Vergangenheit zu verschließen. Dies alles und ganz viele Nuancen dazwischen.
Trotz allem hat sie es vollbracht, dass ich mich zwischen all den Problemen wohlgefühlt habe. Dass ich es kaum erwarten konnte, was als nächstes geschieht, ich unbedingt wissen wollte, wie sich Maddox und Violet entwickeln und ich ihnen bei allen Schwierigkeiten beistehen wollte. Sie wurden für mich wie Freunde und es fiel mir schwer sie danach ihrer Wege ziehen zu lassen.
Fazit: »Veilchensturm« von Kim Leopold war für mich eine wunderschöne Geschichte über Verlust, Schmerz, Wut und Selbstzweifel. Sie erzählt sehr einfühlsam über Themen wie Depressionen und Burnout. Mitten in diesem Strudel aus Emotionen lernen wir Maddox und Violet kennen und verfallen ihnen und ihrer Geschichte.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 8. Dezember geht es um: Deine Lieblingsleseorte
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