An dem einen Tag führt Mila noch ein unbeschwertes Leben.
Am nächsten bricht die Welt auseinander. Zahlreiche Naturkatastrophen erschüttern die Erde und zerstören all ihre Hoffnung. Auf sich allein gestellt muss sie ein neues Leben fernab ihrer Heimat führen.
Gerade als sie ein zweites Mal an einem Tiefpunkt steht, taucht ein Mann aus dem Nichts auf. Mila fühlt sich dem Fremden seltsam verbunden, doch sie ahnt nicht wer er wirklich ist und dass er jede Menge zu verbergen hat …
Mutige Charaktere
Als ich Mila kennenlernte, wusste ich nicht, was ich von ihr halten sollte. Sie hat es mir schwer gemacht ihre Gefühle nachzuvollziehen. Als hätte sich ihr Gehirn ausgeschaltet, sobald der Love Interest die Bühne betritt. Doch durch eine Wendung in der Geschichte gerät sie in ein ganz anderes Licht und das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Da konnte ich ihr die anfängliche Naivität durchaus verzeihen und ihre Entwicklung befürworten.
Auch die Nebencharaktere konnten richtig gut bei mir punkten. Von einem urigen Waschbären, über mutige und intelligente Frauen, zu starken Kämpfern mit guten Herzen. Nur der Love Interest wird zum Ende hin etwas untergraben und einen Tick zu impulsiv, denn er ist gefühlt der Einzige, der die Mission aus den Augen verliert.
Johanna Danninger hat mich mit ihrer Dystopie sehr überrascht. Ich mochte ihren Schreibstil, ihren Figurenaufbau und die Hintergründe, die diese Geschichte so gefährlich gemacht haben. Sie lässt die Menschen verzweifeln, mischt Hoffnungslosigkeit hinzu und gibt ihnen doch den Glauben an eine Zukunft. Dabei zeigt sie die Abgründe der Machtgier, was diese aus den Menschen machen kann und wozu sie bereit sind, um an ihre Ziele zu gelangen. Notfalls über Leichen.
Es fiel mir unglaublich leicht in die Geschehnisse einzutauchen. Die Geheimnisse aufzudecken und die Charaktere kennenzulernen hat einen großen Teil ausgemacht.
Auch an Action und Kampfszenen mangelt es nicht, was von mir wieder einen großen Pluspunkt gab. Mitfiebern, planen und zittern inbegriffen.
Nur bei der Liebesgeschichte musste ich leider aussteigen. Da kam bei mir gar nichts durch und ich war froh, dass sich die Konzentration nicht darauf gelegt hat, sondern auf die Entwicklung und die Machenschaften der Regierung.
Kritik
Ich habe zwei Kritikpunkte auf die ich gerne näher eingehen möchte.
Zum einen ist es die Liebesgeschichte, die so schnell kam, dass ich dachte ich hätte mich verguckt. Das kann man machen, trifft nur leider gar nicht meinen Geschmack. Von einem Menschen als seine Bestimmung, sein Schicksal und die Liebe zu reden - nach gerade einmal zwei Tagen - das war mir zu viel des Guten.
Immerhin wird Mila nicht zum verheulten, hilflosen Mädchen, das gerettet werden muss. Nachher fügt es sich etwas besser in die Geschichte ein und ich habe mich weitestgehend auf die Action und die Handlungen konzentriert.
Bei meinem zweiten Kritikpunkt habe ich mich etwas informiert. Im Buch wird mehrmals vom I-Wort (für die Beschreibung der Ureinwohner) gesprochen. Das ist eine Bezeichnung, die von den Ureinwohnern nicht mehr gewünscht und somit politisch inkorrekt ist.
Ich finde es absolut wichtig darüber zu reden und ich habe meine Freundin dazu befragt, weil ich mir dessen ebenfalls nicht bewusst war. Das soll auch kein Keulenschwung sein, sondern nur ein Hinweis Texte aufmerksam zu lesen und zu hinterfragen.
Fazit: Obwohl ich Kritik an manchen Stellen des Buches habe und mir die Liebe viel zu schnell vom Himmel fiel, hat mich der Rest der Geschichte wirklich überrascht. Eine interessante Handlung, ein Zukunftsszenario, das erschreckend real erscheint und Charaktere, die größenteils überzeugen können. Gepaart mit Action, Mut und den Willen für eine bessere Zukunft zu kämpfen.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 13. Oktober geht es um: Warum Vernetzung wichtig ist
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