Maybelline Chen ist ein typisch amerikanischer Teenager mit chinesisch-taiwanesischen Wurzeln - und definitiv nicht die Tochter, die sich ihre Mutter wünscht. Mays geliebter älterer Bruder Danny auf der anderen Seite ist der perfekte Sohn und hat gerade die Zusage für ein Studium in Princeton erhalten. Was niemand ahnt: Im Verborgenen kämpft Danny mit Depressionen, und als er sich das Leben nimmt, bricht für May eine Welt zusammen. Doch noch während May und ihre Familie versuchen, ihre Trauer zu bewältigen und zurück ins Leben zu finden, werden den Chens rassistische Anschuldigungen entgegengeschleudert. May kann den Hass kaum ertragen und wehrt sich mit einer emotionalen Gegendarstellung in der Zeitung. May will damit eigentlich nur ihre Familie verteidigen und ist in keiner Weise auf die Folgen vorbereitet, die ihr Artikel nach sich zieht ...
Quelle: Penguin RandomHouse
Joanna Ho hat eine Geschichte geschrieben, die sowohl mit tiefen Gefühlen, als auch mit endlosen Gedanken voller Schuld gefüllt ist. Die einen regelrecht taub und doch voller Hoffnung zurücklässt.
Ich weiß gar nicht, wie ich genauso ausdrucksstarke Worte finden soll, wie die, die mir die Autorin in der Geschichte gegeben hat. Ich kann nicht ansatzweise beschreiben, wie bedeutungsvoll sich viele Passagen, Sätze, Emotionen und die Message angefühlt haben. Wie einfühlsam ihr Schreibstil ist und mit welchen cleveren und bunten Charakteren sie mich verblüfft hat.
Es war aufwühlend und emotional. Politisch. Laut. Empowernd. Bedrückend. Mutmachend. Selbstreflektierend. Lehrreich. Nachklingend. Voller Trauer, Schmerz, Verlust, Vorwürfen, Vorurteilen und Hoffnungslosigkeit.
Unsere Protagonistin May öffnet sich für die Realität und setzt damit etwas in Gang, das keine Grenzen zu kennen scheint. Bei dem Schweigen und Wegschauen gebrochen werden. Indem sie laut wird und sich nicht mehr hinter einer Wand aus Ignoranz versteckt. Zum ersten Mal trifft sie auf so viel Zusammenhalt und Freundschaft, aber genauso auf Abwehr, auf eigene Rassismusvorwürfe und Schmerz.
May macht eine unglaublich starke Charakterentwicklung durch. Sie reißt Wunden auf, die ihre Familie mit Schweigen füllen möchte. Die immer weiter an dem Zusammenhalt kratzen und einen Ozean zwischen sich und ihre Eltern bringt. Ihre Stimme aus Zerrissenheit und Wut zerbricht fast an den Konsequenzen. Ist sie bereit die Sicherheit ihrer Familie zu riskieren, um für sich, Ungerechtigkeit und Hass einzustehen?
Die Kernthemen sind Suizid, Depressionen, Rassismus, Gleichberechtigung, Asian People und BiPoC.
Fazit: »Und zwischen uns ein Ozean aus Schweigen« von Joanna Ho hat in mir etwas bewegt, das lange nachklingen wird. Mays Geschichte ist aufwühlend, schmerzlich und unglaublich hoffnungsvoll.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 13. Oktober geht es um: Warum Vernetzung wichtig ist
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