Ihr ganzes Leben lang wurde Maddie Wright gesagt, wer sie ist. Für ihre ghanaischen Eltern ist sie Maame, diejenige, die sich um die Familie kümmert. Die in die Mutterrolle tritt. Die Betreuerin ihres an Parkinson erkrankten Vaters. Diejenige, die den Familienfrieden bewahrt - und die Geheimnisse. Es ist Zeit für sie, ihre eigene Stimme zu finden. Als sie endlich die Chance bekommt, von zu Hause auszuziehen, ist Maddie fest entschlossen, die Frau zu werden, die sie sein möchte: Eine Frau, die einen knallgelben Anzug trägt, mit Männern ausgeht und sich mutig ihrer Chefin entgegenstellt. Und die nicht all ihre Lebensentscheidungen googeln muss. Doch dann passiert etwas, das Maddie zwingt, die Risiken einzugehen, denen man sich stellen muss, wenn man sein Herz aufs Spiel setzt.
Quelle: Penguin RandomHouse
Wow.
Schon allein der Schreibstil von Jessica George ist grandios. Tiefgründig, bewegend, kraftvoll, inspirierend und empowernd. Ihre Worte sind schwermütig, voller Lichtpunkte, verletzen und heilen.
Maddie ist Maame. Zerquetscht zwischen Verantwortung, Pflichtgefühl und Familiengeheimnissen. Während ihre Mutter und ihr Bruder sich der Verantwortung entziehen, pflegt Maddie ihren an Parkinson erkrankten Vater, bezahlt die Rechnungen und fängt alles auf, das ihre Familie ihr hinterlässt. Doch anstatt Wut, verspürt sie nur Schuldgefühle, passt sich an, hält sich klein.
Bis sie eines Tages die Möglichkeit bekommt auszuziehen. Sie will selbstsicher und stolz durch ihr neues Leben schreiten. Doch stattdessen ist die Aussicht überwältigend und fördert unterdrückte Unsicherheiten und Ängste zutage. Zwischen Kummer, Selbstbestimmung, vielen Fehlern und angestauten Gefühlen ist ihr einziger Ratgeber die Suchmaschine Google.
Maddies Charakter lässt sich mühelos als liebevoll, aufopfernd und selbstlos bezeichnen. Während sie ihre ersten Male erlebt, gutmütig und unbedarft Erfahrungen sammelt und ihren eigenen Gefühlen nicht traut, wird sie auf ihrer Reise verletzt, ausgenutzt und weiterhin klein gehalten.
Es war ein wahrer Befreiungsschlag, als sie endlich ihre Wut auspackt und all die angesammelten Emotionen freilässt. Als sie ihre Stimme findet. Laut wird. Mit all dem Kummer, der sie niederdrückt und den sie mit Hilfe, Geduld, Liebe und heilenden Worten in dieser Geschichte verarbeitet.
Dabei geht es um das Leben als Schwarze Frau, Menthal Health, Rassismus, Abnabelung, sich selbst finden, innere Zerrissenheit, die eigene Geschichte, Kultur, Freundschaft und Liebe.
Fazit: Jessica George erzählt mit bewegenden Worten von Maddies Weg ihre eigene Stimme zu finden. »MAAME« ist klug, inspirierend und bedeutend.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 15. September geht es um: Das bringt mich auf die Palme!
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