Titel: Das Lied der Sonne
Autor/in: Jennifer Wolf
Cover: Formlabor
Genre: Romantasy
Verlag: Carlsen
ISBN: 978-3-551-58420-5
Preis: E-Book 4,99 €, Softcover 14,00 €
Status: Werbung | Presseexemplar
Drei Worte: Familie, Misstrauen, Machtspiele

Lanea ist eine Tochter der Sonne.
Im einsamen Palilan, abgeschieden vom Rest des Kontinents, verlebt das kleine Volk im Einklang mit dem Meer und der Natur. Jeden Morgen begrüßen Sie mit ihren Tänzen und Gesängen die aufgehende Sonne. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft sind groß.
Doch als der zukünftige Großkönig zum Ball einlädt, muss auch Palilan den weiten Weg auf sich nehmen, um der Brautschau beizuwohnen.
Für Lanea ändert sich damit alles, denn am Hof wird sie als Wilde beschimpft und mit Blicken gedemütigt. Aber nicht nur das. Hinter den Kulissen herrschen Machtkämpfe, Intrigen und Verschwörungen.

Veröffentlicht am 20.01.2021 von Wortklecks

Jennifer Wolf - Das Lied der Sonne

Atmosphärisch
Den Anfang von »Das Lied der Sonne« kann ich nicht anders beschreiben als atmosphärisch. Lanea und ihr Volk sind eine so harmonische Gemeinschaft. Jeder hat seine Aufgaben, sie sorgen füreinander und sind nicht auf Geld oder hübsche Kleider angewiesen. Hier ist das Tanzen, Singen, Fischen, Seifen machen und die Hilfe untereinander ausschlaggebend.
Die Palilans sind wunschlos glücklich, abgeschieden vom Rest der Welt verbringen sie ihr Leben am Meer, mit dem Sand zwischen den Zehen und der Sonne auf der Haut.

Lanea ist die beste Freundin der Häuptlingstochter und somit ihre engste Vertraute. Als Palilan zum Ball des zukünftigen Großkönigs eingeladen wird, beschließt sie schnell, dass sie ihre Freundin begleiten wird. Der Weg ist beschwerlich, aber zum ersten Mal sieht Lanea die Menschen außerhalb ihrer kleinen Insel und zum ersten Mal ist ihr Herz im Begriff zu brechen.

Intrigen, Machtspiele und Verschwörungen
Am Hofe herrscht eine ganz andere Stimmung. Ich kam mir vor, als wäre ich aus dem Paradies gefallen und in eine Kloake gestürzt.
Für den Adel sind sie die Palilan Wilde, die wie Dreck unter ihren Fingernägeln haften. Aber in meinem Herzen waren sie wie die kräftigsten Farben der schönsten Blume auf dem Kontinent.
Der Umschwung zum Hof und die damit einhergehende Geschichte haben mir nur zu Teilen gefallen. Einerseits habe ich viel über die Vergangenheit erfahren und den Königssohn Aaren besser kennengelernt, andererseits habe ich Lanea teilweise nicht wieder erkannt. Sie schmückt sich mit den schönsten Kleidern, lässt auf sich herumtrampeln, wie auf einer Kakerlake und kehrt ihrer Heimat den Rücken.

Es gab ein wildes hin und her, viel Herzschmerz, Hoffnung, Umschwünge und Machtspiele.
Alles in allem wurde es mir einfach zu undurchsichtig und langgezogen. Mir fehlte der Spannungsbogen, der mich vor Nervosität in Atem halten sollte. Meistens geschahen die Szenen, in denen es dazu kommen könnte, außerhalb meines Sichtfeldes.
Bis zum Ende habe ich mir gewünscht, dass mehr auf das Königreich eingegangen wird und auch ich mehr mit einbezogen werde. Ich habe so sehr auf die Bewegung im Land gehofft und mir ausgemalt wie sich der Anfang von etwas Neuem bilden würde.
Leider kam das Ende ohne großen Knall und war fast zu einfach, um wahr zu sein.

Auch die verbotene Liebe zwischen dem zukünftigen Großkönig Aaren und Lanea kam bei mir nur mäßig an. Aaren war ein zwiespältiger Charakter, der immer unnahbar wirkte, andererseits aber seine Gründe dafür hatte. Ich hätte ihn gerne näher kennengelernt und seine Sorgen und Probleme geteilt, so wirkte er bis zum Ende blass. Außerdem fühlte es sich für mich so an, als würde sich Lenea unter Wert hergeben, obwohl sie eine so wundervolle und starke Frau ist.

Wer eine ruhige Liebesgeschichte möchte, die sich viel um die Intrigen am Hofe dreht und bei der die Spannungsmomente mit plötzlichen Knalleffekten kommen – ich denke, der fühlt sich hier gut aufgehoben.

Schreibstil
Einer der größten Pluspunkte ist der Schreibstil von Jennifer Wolf. Den habe ich inhaliert und mich direkt wohlgefühlt. Am Besten sind ihr die Beschreibungen und die damit einherziehenden Emotionen von Palilan gelungen. Ich habe den Tanz gesehen, die Stimmen gehört und die Sonne auf der Haut gespürt. Auch einige Nebencharaktere hat sie wirklich schön gezeichnet und ihnen ein liebevolles Herz gegeben.

Fazit: »Das Lied der Sonne« hat für mich sehr atmosphärisch angefangen, sodass ich große Hoffnung in die Geschichte um Lanea setzte. Der Kontinent hatte viel zu bieten von wunderschönen Sandstränden, bis hin zu der stürmischen See. Doch leider verlief es in eine Richtung, die ich selbst nicht ganz benennen kann. Ich hatte immer das Gefühl, dass in Lanea so viel mehr steckt und sie einfach nicht zu Wort kam. Die Handlung verlief manchmal langgezogen, manchmal aufbrausend. Wenn etwas wirklich aufregendes passierte, dann war es meistens außerhalb des Sichtfeldes. Schade.

Jennifer Wolf - Das Lied der Sonne
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