Meg hat ihren Traumjob bekommen! In Zusammenarbeit mit der George Washington University und der NASA darf ihr Team einen Mikrochip programmieren, der die Bewegung von Tierherden und Vogelschwärmen verfolgt.
Der einzige Haken: im Team befindet sich auch Connor. Derjenige, der ihr in der Highschool das Leben zur Hölle gemacht hat. Doch niemals hätte Meg damit gerechnet, dass Connor sie zehn Jahre später nicht mehr erkennen würde. Sie schwankt zwischen schmerzlichen Erinnerungen und dem Willen einen Neuanfang zu wagen. Aber kann sie die Wut und Enttäuschung hinter sich lassen?
Aller Anfang ist schwer
Ich tat mich anfangs schwer mit Meg. Sie war unerwartet zickig, aufbrausend und ließ keinem eine Chance an sie heranzukommen. Viele Erinnerungen kochten in ihr hoch, die ihr auch zehn Jahre später noch die Sicht vernebelten. Absolut verständlich. Wenn du jahrelang unter Mobbing gelitten hast und den Menschen wieder triffst, der dich an deine schlimmsten Zeiten erinnert, dann können die Sicherungen durchbrennen. Ich weiß nicht, ob ich den Mut hätte mich dem zu stellen, selbst, wenn mein größter Traum darin hängt.
Das machte viele Situationen mit Meg und Connor allerdings unberechenbar. Während er nicht weiß, wieso Meg ihn nicht ausstehen kann, weil er sie vergessen hat, nimmt sie das zum Anlass noch wütender auf alles zu sein, was er tut.
Manchmal wurde es mir zu viel Gezanke. Anstatt das Meg einfach weggeht, ihn abwürgt oder ignoriert, steigt sie auf jede Diskussion ein, will immer eine Schippe drauf legen und kann sich kaum von dem Gedanken lösen, ihn einfach stehen zu lassen. Ich kann nicht abschätzen, wie ich in ihrer Situation reagiert hätte. Ob ich genauso übergesprudelt wäre vor Wut und Enttäuschung. Aber man merkte schnell, wie viel Kraft es Meg jedes Mal kostet dagegen zu halten.
Tatsächlich fand ich die Rückblenden zu ihrer Schulzeit sehr aufschlussreich und mir hätten alleine schon diese kleinen Sequenzen gereicht, um zu fühlen, wie sehr Meg gelitten hat. Diese gingen mir echt unter die Haut und ich habe so viel Stärke und Willen in dem jungen Mädchen wiedergefunden, die mich beeindruckt haben.
Eine unerwartete Stütze
Erfrischend waren immer wieder die Gespräche mit ihrer großen Schwester Anna, die ihr nicht nur den Kopf gewaschen hat, sondern auch viel zum nachdenken mit auf den Weg gab. Es war kein: »wir hassen alles obligatorisch was Connor macht«. Sie schafft es ohne Vorurteile die jetzige Situation zu betrachten und Megan gleichzeitig eine Stütze zu sein. Ihr Blickwinkel auf das Geschehen hat mir sehr gefallen, gerade weil sie ihre kleine Schwester so gut kennt. Anna war mein Ruhepol, die innere Balance zwischen den aufgewühlten Gefühlen von Meg.
Jennifer Edmond hat es mir zwar anfangs nicht leicht gemacht Meg oder Connor zu mögen, aber nach und nach habe ich ein Gefühl für die Geschichte bekommen, sodass ich am Ende wirklich Spaß hatte. Ich war überrascht von dem großen Wortschatz der Autorin, von der Idee und dem spannenden Thema. Denn Meg hat wahrlich zu kämpfen mit Vorurteilen ihr als Frau gegenüber und sie tut alles dafür, um sich in ihrem Job zu behaupten. Ihren Ehrgeiz und ihren unerschütterlichen Willen habe ich ihr hoch angerechnet und bewundert.
Fazit: Zwei Protagonisten wie Feuer und Eis, eine Vergangenheit, die schwer auf den Schultern lastet und ein Job, der alles abverlangt. Insgesamt hatte ich einen etwas holprigen Einstieg in »A Sky full of Stars« von Jennifer Edmond, konnte mich aber immer weiter mit der Geschichte erwärmen!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 10. November geht es um: Liest du mit oder fernab vom Hype?
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