Die 17-jährige Imogen sieht sich schon immer als größte Ally: Sie unterstützt ihre queeren Freunde, wo sie nur kann. Als sie ihre beste Freundin Lili - frisch geoutet und ziemlich glücklich in ihrem Leben - an der Uni besucht, weiß jedoch niemand in Lilis neuer Clique, dass Imogen selbst nicht queer ist. Denn Lili hat rumerzählt, dass sie und Imogen in der Vergangenheit ein Paar waren. Plötzlich beschäftigt sich Imogen mit Fragen, die sie bisher immer verdrängt hat. Noch dazu verbringt sie mehr und mehr Zeit mit der charmant-chaotischen Tessa, die ihr ganz schönes Bauchkribbeln beschert. Imogen muss sich eingestehen: Vielleicht ist sie doch mehr als ein Ally - aber wer ist sie wirklich?
Quelle: One Verlag
Becky Albertallis Art zu erzählen hat mir eine Menge Spaß bereitet. Ich war ganz vernarrt in die lebendige Darstellung und die intensiven Gefühle ihrer Charaktere. Es geht um neue Erfahrungen, Freundschaft und wie sich diese verändert, um das Hinterfragen der eigenen Persönlichkeit, neu anzufangen und sich zu finden. Imogen erlebt so eine aufregende, bewegende Reise zu sich selbst und die Frage ihrer Identität.
Dabei steht vor allem die Frage im Raum: wie queer muss ich sein, um queer genug zu sein? Dafür gibt es sogar einen Begriff: Queeres Imposter-Syndrom. Es beschreibt mitunter die Angst nicht queer genug zu sein, sich Label anzueignen oder nicht Teil der Community sein zu dürfen.
Diese Thematik hat mich total nachdenklich werden lassen. Imogen ist so vorsichtig und unsicher im Umgang mit ihrer Freundin Gretchen, aus Angst sie würde sie nicht richtig unterstützen oder etwas Falsches sagen.
Erst als sie vorbehaltlos in die queere Freund*innengruppe von Lili aufgenommen wird, scheint sie regelrecht aufzublühen. Diese Wohlfühlmomente, als würde ich mich in die Umarmung einer kleinen Familie flüchten. Sie wird mutiger, auch wenn sie immer noch vorsichtig ist und sich mit Vorwürfen quält. Doch die Umgebung beflügelt sie, gibt ihr Rückhalt und Sicherheit. Mit Tessa ist sie gleichzeitig entspannt und aufgeregt, voller Schmetterlinge und kribbeln. Eine so süße, zarte und emphatische Annäherung, dass mein Herz übergelaufen ist vor Freude.
Fazit: »Imogen, Obviously« von Becky Albertalli ist bunt, laut, quirlig, schüchtern und süß. In all den Gefühlsturbulenzen habe ich mich in Imogen und ihre Freund*innen verliebt!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 10. November geht es um: Liest du mit oder fernab vom Hype?
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