Maine, 1789: Als der Kennebec River zufriert und die Leiche eines toten Mannes im Eis sichtbar wird, soll Martha Ballard den Leichnam untersuchen und die Todesursache feststellen. Als Hebamme und Heilerin ist sie in vieles eingeweiht, was sich hinter verschlossenen Türen in der Kleinstadt Hallowell abspielt. Ihr Tagebuch ist eine Aufzeichnung aller Geburten und Todesfälle, Verbrechen und Debakeln, die sich in der engen Gemeinschaft ereignen. Monate zuvor dokumentierte Martha die Einzelheiten einer angeblichen Vergewaltigung, die von zwei der angesehensten Herren der Stadt begangen wurde – einer von ihnen wurde nun tot im Eis aufgefunden. So ist Martha sich sicher, dass sie es hier mit einem Mord zu tun hat. Doch ein örtlicher Arzt widerlegt ihre Schlussfolgerung und erklärt den Tod für einen Unfall. Martha ist entschlossen, den schockierenden Mord auf eigene Faust zu untersuchen.
Im Laufe eines Winters, während der Prozess näher rückt und Gerüchte und Vorurteile zunehmen, ist Martha beharrlich auf der Suche nach der Wahrheit. Ihr Tagebuch gerät bald in den Mittelpunkt des Skandals, verwickelt diejenigen, die sie liebt, in die Sache und zwingt Martha, zu entscheiden, wo ihre eigene Loyalität liegt.
Quelle: Hörbuch Hamburg
Martha Ballad. Hebamme, Wahrheitssucherin, Kämpferin. Ein Buch, so beeindruckend, wie eindringlich, voller unterdrückter Wut und Machtmissbrauch. Beruhend auf den Tagebucheinträgen der Martha Ballad spinnt Ariel Lawhon eine Geschichte, die weitaus mehr ist als ein historischer Krimi. Sie verknüpft verschiedene Lebensgeschichten und Realitäten, um die Rolle der Frau, den Weg der Selbstbestimmung, der Gewalt und wie diese wahrgenommen wird.
Das Leben von Martha Ballad ist unheimlich eindrucksvoll. Eine Frau mit Gerechtigkeitssinn und Eigenwillen, die oft abgekoppelt von ihren Emotionen wirkt und doch so unglaublich einfühlsam gegenüber ihren Patientinnen ist. Frauen, deren Schicksale abhängig von Männern und ihren Launen sind und die eine unbändige Stärke gezeigt haben. All ihre Geschichten, die Ungerechtigkeit und Unterdrückung haben mich mitgenommen.
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Die Wut kam in Wellen. Bei jedem abschätzigen Blick. Dem Machtgehabe und Herabsehen. Bei all der sinnlosen Brutalität und Machtdemonstration. Martha lässt das Gerede an sich abprallen, kämpft jeden Tag so viel mehr, gibt Hoffnung und Mut.
Fazit: »Der gefrorene Fluss« von Ariel Lawhon fängt nicht nur die Geschichten verschiedener Frauen ein, sondern macht aus ihnen berührenden, emotionale und schmerzhafte Schicksale, die alle Knotenpunkte in diesem spannenden Kriminalfall sind.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 8. Juni geht es um: Pride Month - Meine liebsten queeren Buchempfehlungen
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