Emilia und Ethan. Nichts könnte sich mehr hassen, als diese beiden Menschen.
Umso schrecklicher die Vorstellung, dass die beiden zusammen an einem Projekt arbeiten sollen. Dabei ist es allein Ethans Schuld, dass Emilia ihre Arbeit nicht abgeben konnte und sie nun um den Erhalt ihrer Note kämpfen muss.
Für ihre Zukunft würde Em alles tun. Auch mit dem Einfallspinsel eine Studie durchführen.
36 Fragen trennen sie davon sich ineinander zu verlieben. 36 Fragen, die Em nicht im geringsten berühren werden, oder?
Emilia und Ethan müssen in den sauren Apfel beißen und zusammen eine Präsentation ausarbeiten. Ihre Aufgabe sind die 36 Fragen von Dr. Arthur Aron. Laut seiner Studie sollen sich zwei Menschen ineinander verlieben, wenn sie sich gegenseitig die Fragen stellen und danach 4 Minuten in die Augen schauen.
Was Emilia und Ethan daraus machen, bleibt ihnen überlassen. Aber Em ist sich sicher: 36 Fragen reichen im Leben nicht aus, dass sie sich in Ethan verlieben könnte. Also starten sie das Experiment an sich selbst, um zu beweisen, dass Hass sich nicht in Liebe umwandeln lässt.
Diese beiden Streithähne zusammen an einem Projekt? Kann das gut gehen?
Am Anfang dachte ich wirklich: Wow, was ist Emilia für eine Zicke! Besserwisserisch, überehrgeizig, nervig und unnachgiebig. Wenn sie auf Ethan trifft, dann fliegen nicht nur die Funken, sondern der ganze Stromkasten explodiert.
Dabei gibt es nicht mal einen ersichtlichen Grund wieso sie so feindselig ihm gegenüber ist. Ihr ist es ein Dorn im Auge, dass der immer zu spät kommende Möchtegern es wagt, unter ihre Augen zu treten. Ihre Wut und das grundlose Angehen haben mich die meiste Zeit erschreckt.
Ich dachte also: Puh, das könnte anstrengend werden. Aber … Wie ich mich geirrt habe!
Emilia macht eine starke Wandlung durch, die ihr nicht nur Charaktertiefe, sondern auch Echtheit verleihen. Niemand ändert sich von heute auf morgen, aber Ethan bringt sie dazu über sich nachzudenken. Dabei erlebt sie Gefühlsausbrüche der Extrasorte, lernt sich besser kennen und muss einsehen, dass ihr Weg nicht immer der richtige ist. Plötzlich stellt sie sich die Frage, ob es nicht an der Zeit ist, loszulassen.
Genau das tut sie. Was dabei herauskommt? Lasst euch von Emilia überraschen, denn sie ist eine wahre Wundertüte!
Ethan ist genau das Gegenteil. Er hat eine süße Verplantheit an sich, die ihn unheimlich sympathisch macht. Dabei begegnet er Em immer offen und ehrlich, auch wenn er es nicht so genau nimmt was Hausaufgaben und Pünktlichkeit betrifft. Was sie wiederum auf die Palme bringt. Ich hatte immer das Gefühl, dass ihre Vorurteile ihm keine Chance lassen, den richtigen Ethan kennenzulernen.
Durch das Experiment stellen die beiden sich das erste Mal Fragen, die tiefer gehen, als ein: Was ist deine Lieblingsfarbe? Beide müssen erkennen, dass unter der Oberfläche aus Hass und Zorn mehr schlummert und sie sich über all die Jahre viel weniger kannten, als sie annahmen.
Dabei schafft Ethan das Unglaubliche: Er lockt Emilia aus ihrem Schneckenhaus und zeigt ihr auf jede erdenkliche Weise, wie das Leben funktioniert.
Wer hätte gedacht, dass die beiden sich derart positiv beeinflussen?
Ich auf jeden Fall nicht. Aber die Veränderungen kommen schleichend und während sich die beiden öffnen, konnte ich diese süße Geschichte einfach nur genießen!
Annie Laine hat mich mit ihrem neuen Buch «Frag nicht nach Liebe» mehr als überrascht. Ich fand ihre Prinzessinnen Geschichten ganz niedlich und sie haben mich gut unterhalten, aber Emilia und Ethan ist eine ganz andere Hausnummer. Hier gibt es Charaktere mit Tiefen, Höhen und Launen. Sie hat sich enorm weiterentwickelt was ihren Schreibstil und ihre Handlung betrifft und es hat mich mehr als gefreut, dass ich dieses Buch lesen durfte!
Fazit: Emilia und Ethan besitzen viel mehr Persönlichkeit, als es auf den ersten Blick scheint. Zwar wehrt sich Em mit Händen und Füßen, aber das Experiment bringt sie dazu, über sich und ihre Einstellung nachzudenken. Es beginnt eine Gefühlsachterbahn, die Em und Ethan durcheinander wirft und ihnen zeigt, dass sie voneinander lernen können.
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 13. Oktober geht es um: Warum Vernetzung wichtig ist
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