Für Neurowissenschaftlerin Bee ist die Liebe nur ein neurophysiologischer Zwischenfall, hoffnungslos instabil und der wahre Bösewicht menschlicher Beziehungen, deren neuronale Grundlagen sie erforscht. Als Frau in den Naturwissenschaften ist Bee eine bedrohte Art in einer von Männern beherrschten Welt, in der für sie stets gilt: Was würde Marie Curie tun? Dann wird ihr die Leitung eines neurotechnischen Wunschprojekts angeboten - was Marie Curie sofort annehmen würde. Aber die musste auch nie mit Levi Ward zusammenarbeiten, Bees langjährigem akademischem Erzfeind, der ihren Traum zum Projekt des Grauens macht. Bis Bee sich plötzlich in eine völlig irrational romantische Zwangslage verstrickt findet, in der nur noch zählt: Was wird Bee tun?
Quelle: Rütten & Loening
Ich brauchte zwar ein paar Seiten um in die Geschichte reinzukommen, aber eher weil sich der Schreibstil von Ali Hazelwood gewählt und bedächtig anfühlt. Die Dialoge haben Spaß gemacht, der Humor schwang in jeder Zeile mit und durch die Thematik der Wissenschaften und wie Frauen in diesen wahrgenommen werden, hat die Handlung auch durchaus Schwierigkeiten angesprochen.
Die Weise wie die Autorin von Bee erzählt fand ich großartig. Die Naturwissenschaft ist ihr Leben, ihre große Liebe und sie geht so sehr in ihrer Arbeit auf, dass ich automatisch mitgefiebert habe. Es war schön diese Leidenschaft zu spüren und ihren Willen, alles für die Forschung zu geben.
Bee muss als Frau jeden Tag um Anerkennung kämpfen. In diesen männerdominierten Berufen kam es nicht selten zu Situationen, in denen sie kein Gehör fand und einfach übergangen wurde. Trotz Doktortitel und Veröffentlichungen in anerkannten Zeitschriften. Aber Bee ist nicht nur dickköpfig, sondern auch eine Frohnatur, die nicht aufgibt sich für ihre Forschung einzusetzen.
Auch die Nebenfiguren haben so viele Ecken und liebenswerte Kanten, dass ich sie einfach sofort in mein Herz geschlossen habe. Es ist ebenfalls grandios, wie die Autorin Rollenbilder einbringt, nur um die Klischees zu brechen und den Vorurteilen entgegenzuwirken. In anderen Aspekten, wie der Beziehung von Bee und Levi, spielt sie bewusst mit Klischees und bedient diese auch. Aber immer mit einem Augenzwinkern und jeder Menge Spaß.
Vielleicht hat Bee deswegen auch so einige Augenverdreher und Kopfschüttler bei mir provoziert.
Insgesamt bin ich also sehr angetan von Schreibstil, Figuren, Storyline und den Machenschaften, die im Hintergrund laufen. Die Geschichte hielt für mich keine großen Überraschungen bereit, dafür habe ich pure Unterhaltung, Spaß und Leichtigkeit genossen.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es mir an manchen Stellen zu belehrend war. Es ist großartig, dass die Autorin durch Bee aufzeigt wo Rückstände sind und es den Einsatz von Gleichberechtigung braucht. Bee schießt sich jedoch schnell auf bestimmte Themen ein und schwingt den Vorschlaghammer. Ich weiß nicht, ob man damit die Ziele erreicht oder den Menschen ein so schlechtes Gewissen einredet, dass sie sich gleich verschließen.
Fazit: »Das irrationale Vorkommnis der Liebe« von Ali Hazelwood hat mich gut unterhalten und konnte gleichzeitig mit den vielseitigen Charakteren punkten.
Da dies unser Oktoberbuch im Buchclub war, möchte ich euch noch weitere Meinungen aus dem Buchclub zeigen:
Diana Magictimes | Eule und Buch | Astis Hexenwerk | Federspule
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 8. Dezember geht es um: Deine Lieblingsleseorte
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