Nachdem die erste Ausstellung der Berliner Fotografin Kalima in einem gigantischen Shitstorm endet, flieht sie nach Island. Mit sich im Gepäck: ihre Verlorenheit, ihre panische Angst vor Ablehnung, die sie seit einer Ewigkeit quält, und ihr Island-Bildband, den sie schon ein halbes Leben lang mit sich herumträgt. Als sie auf Nói trifft, den Jungen mit dem Faible für Blumen, spürt sie sofort eine tiefe Verbundenheit. Nói führt vorübergehend das Lokal seiner Eltern, und Kalima überredet ihn, sie einzustellen. Er bezahlt sie mit Touren zu Islands Naturwundern, bei denen die beiden sich näherkommen. Doch zwischen den Seiten von Kalimas Bildband lauern die Dämonen ihrer Vergangenheit. Und die stehen nicht nur ihrer Liebe im Weg, sondern auch ihrem Leben.
Quelle: Knaur Verlag
Basma Hallak hat einen unglaublich sanften Schreibstil, voll Sarkasmus, Verletzung, Angst und Mut. Ihre blumig poetischen Sätze gemischt mit humorvollen Dialogen und Charakteren, die an ihre Grenzen gehen, haben mein Herz wie einen verlorenen Faden aufgeribbelt.
Seite für Seite entwickelt sich eine vertrauensvolle Stimmung. Lima und Nói geben ihre Gefühle frei, um die Ängste miteinander zu teilen. Dabei sind sie unfassbar behutsam, sanft und verständnisvoll, dass sich durch mein Herz ein Riss aus Wärme, Wehmut und Liebe zog.
»Es tut mir irgendwie weh, dass die Welt so scheiße ist, dass du lügst, weil du nie weißt, vor wem du dich schützen musst«
Ein weiteres Gefühl, das mich durch die gesamte Handlung begleitete, war: Beklemmung. An vielen Situationen hatte ich zu knabbern, an manchen Tagen konnte nur wenige Seiten lesen. Gleichzeitig waren die Emotionen von Lima und Nói so nahbar, authentisch und menschlich, dass ich gar nicht aufhören konnte, mich an ihrer Geschichte festzuhalten.
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Diese Geschichte bedeutet kitschig herumfliegende Schmetterlinge und Zuckerwattewolken. Sie bedeutet innerlicher Schmerz, Herzbrechmomente und Verzweiflung. Sie hat mir Rücksichtnahme, Vertrauen und eine knisternde Atmosphäre gegeben. Sie war cozy, kalt schön und hat mich über eine lange Zeit beschäftigt.
Basma Hallak erzählt von einer muslimischen Protagonistin, ihrem Alltag mit Rassismus, Anfeindungen und Ängsten mit ihrer Identität und das auf so einfühlsame Weise.
Mein einziger Kritikpunkt: Einige Szenen wirkten langgezogen und verloren sich.
Fazit: »Between my Worlds« ist eine slow burn Romance voller Botschaften zum Nachdenken. Inmitten der atemberaubenden Naturschauspiele Islands erschafft Basma Hallak eine cozy Atmosphäre und legt so viel Schmerz und Hingabe hinein, dass mein Herz mindestens genauso schwer geworden ist, wie das von Lima und Nói.
Zwischen 4 und 4,5 Sternen!
Ebenfalls rezensiert von Novembertrauemerin
Das Buch enthält eine Content Note!
Beim nächsten #blogger_innensonntag am 16. Februar geht es um: Vorbilder & Inspirationen
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